You're My Lady (Nelly & Luna-Chan)

Juna nickte. "Ja war es. Freu dich. Zuletzt hat nicht mal mehr mein Vater gegen mich gewo.... vergiss es.... lass uns essen." Sie rollte etwas zurück und fuhr aus dem Zimmer.

Er folgte ihr und gemeinsam deckten sie den Tisch.

Juna gab sich Mühe, damit alles halbwegs gut aussah. Sie brachte dann auch noch einen Krug mit Wasser, den sie mit der einen Hand festhielt und mit der anderen schob sie sich zum Tisch. Sie stellte den Krug auf diesen.

Louis brachte einen Untersetzer mit und stellte die Pfanne mit den Fischstäbchen darauf ab.

Juna sah ihm frustriert zu. Sie rollte wieder in die Küche und brachte noch den Kartoffelsalat, sie tat sich sehr schwer damit zum Tisch zu fahren.

"Gehts?", fragte Louis, der merkte, dass sie sich schwertat.

Juna schüttelte verbissen den Kopf. "Nein. Ich kann das selber..." sie war ein sturer Mensch. Sie macht weiter.

Ihre Antwort passte nicht ganz zu seiner Frage, doch Louis ließ sie einfach machen. Dass der Umgang mit ihr schwer werden würde, hatte er schon begriffen. Es war nicht leicht, jemandem zu helfen, ohne dieser Person das Gefühl der Unselbstständigkeit zu vermitteln. Er seufzte und setzte sich schon mal an den Tisch.

Juna sah Louis an. "Dann können wir essen oder?" Sie nahm sich ein Glas Wasser und trank ein paar Schlücke. "Was machst du sonst noch so?"

"Ich arbeite in einem Café. Zweimal in der Woche für 2-3 Stunden gehe ich dort hin.", sagte er. "Und du?"

Juna sah ihn an. "Ich tue nichts... was soll ich denn schon tun?" Sie nahm sich etwas zu essen.

"Nein ich meinte, ob du zur Schule gehst oder ob du eine Arbeit hast?", fragte er weiter.

Juna sah ihn an. "Weder noch. Ich war in der Schule und arbeiten kann ich nicht." Sie stocherte in ihrem Essen rum. "Ich war bis zum Ende des letzten Schuljahres in der Schule. Aber die Schule ist nicht behindertengerecht... Ich hab hin und wieder einen privatlehrer."

Er nickte verständnisvoll. "Und möchtest du wieder in die Schule oder ist es dir lieber, hier rumzusitzen und zu warten, dass dein Privatlehrer kommt?", Es war eine rhetorische Frage. Louis konnte sich für ein junges Mädchen nichts schrecklicheres vorstellen, als ohne Kontakt zu Glelichaltrigen nur zu hause bleiben zu können.

Juna sah ihn kurz an. "Ich bin lieber daheim. Mit meinen alten Freunden habe ich nichts mehr zu tun." Sie aß weiter und konzentrierte sich auf ihr Essen.

Er nickte. "Wow. Ich würde wahnsinnig werden, wenn ich immer zuhause wäre... Respekt!"

Juna sah ihn an. "Wo soll ich denn bitte sonst hignehen? Außer lesen und Klavier spielen kann ich nichts mehr. Kein reiten mehr... kein Sport. Nicht mal mehr einkaufen kann ich. Ich will keinen Respekt dafür."

Louis nickte und aß schweigend weiter. Nachdem er fertig war, brachte er seinen Teller zur Spüle. "Ich zieh mich jetzt an und mach mich auf den Weg ok? muss heute arbeiten. Ich bin in etwa 2-3 Stunden wieder da. Du musst nicht wachbleiben, ich hab einen Schlüssel. Gute nacht."

Juna nickte und brachte den Rest in die Küche, was sich für sie als schwierig erwies. "Ist gut..."

~im Café~

Louis kam etwas verspätet an, weil die Fußgängerampel heute besonders lange rot war. Schnell warf er sich in seine Schürze und zog sich die Hausschuhe an, die er für das Café nutzte, und dann ging er erst mal zu sienen Kollegen. hatte fast nur weibliche Kollegen, weil wenig Männer Kaninchen mochten und deshalb wohl auch eher weniger Männer in Häschencafés arbeiteten. Er ging zu Laura und fragte sie: "Guten Abend. Sind Jack, Belly und Rommy schon gefüttert?" Laura schüttelte den Kopf. Sie war schülerin und eher schüchtern. Also ging Louis erst mal die Tiere füttern.

Juna war in die Bibliothek gegangen und hatte nun wieder ein Buch in der Hand, wie sonst auch, wenn etwas sie beschäftigte. Was sollte sie denn sonst tun? Sie war zu nichts nutze, was ja auch stimmte. Egal wo man mit ihr hin ging, es gab Probleme.

~3 Stunden später~

Vollkommen müde kam Louis wieder nach Hause. Er schloss die Tür auf und ging sofort ins Bett.

Juna war wie so oft in ihrem Rollstuhl in der Bibliothek eingeschlafen. Das Buch hielt sie noch in der Hand und das Licht war ebenfalls eingeschaltet.

Mitten in der NAcht wurde Louis nochmal wach. Er musste auf die Toilette und bemerkte ein Licht in der Bibliothek. Vorsichtig schlich er hinein, weil er erst dachte, dass einbrecher im Haus waren. Dann sah er Juna, die eingeschlafen war.
Er musste kurz lächeln, weil sie so niedlich aussah, dann nahm er ihr vorsichtig das Buch aus der Hand, löschte das Licht und rollte sie mit dem Rollstuhl in ihr Zimmer. Dort hob er sie aus dem Rollstuhl und legte sie ins Bett. Er schaffte es sogar, ohne dass sie aufwachte. Sie hatte ncoh ihre normalen Klamotten an, was sicher unbequem zum schlafen war, aber er wagte es nicht, sie umzuziehen. Daher ließ er sie einfach so schlafen.

Juna hatte sich an ihn gekuschelt als er sie hochgehoben hatte und schlief nun friedlich weiter. Sie sah entspannt und zum ersten mal seit langem sah sie nicht wütend, traurig oder sauer aus.